Geburt, Leben, Sterben, Tod – das sind Themen, die zu unserer Biografie gehören und das sind auch die großen Themen der Kunst.

Zufällig habe ich mir in den letzten Tagen gleich zwei Ausstellungen dazu angeschaut:

Nachlass – Pièces sans personnes von Rimini Protokoll und 13 filmische Werke von Bill Viola .

 

Rimini Protokoll:

Wie in einem Wartebereich harren wir Besucher vor acht Zimmern aus, bis die lautlos sich öffnenden Türen uns hereinlassen. Acht Menschen erzählen in den Räumen, die zu ihnen passend aufgebaut wurden, von ihren Erfahrungen mit dem Tod oder dem Weg dorthin. Einer steht mitten im Leben, doch der Tod ist ihm durch seine Base-Jump-Sprünge vom Berg ständig präsent. Eine Frau ordnet ihr Erbe in einer Stiftung. Ein Mann lebt mit einer unheilbaren Krankheit. Eine intensive Erfahrung, diesen Stimmen zuzuhören. Von einigen dieser Menschen zu wissen, dass sie inzwischen tot sind.

Bill Viola:

Der amerikanische Videokünstler visualisiert seine Themen ziemlich deutlich: In Nantes Triptychon sehen wir links eine gebärende Frau, rechts eine sterbende Frau und in der Mitte eine im Wasser schwebendes, ungreifbares menschliches Wesen – das Dazwischen. In Tristan´s Ascension sieht man, wie die Seele eines Mannes in einem nach oben fließenden Wasserfall in die Höhe aufsteigt. Was als Tröpfeln beginnt, endet mit einer umgekehrten Sturzflut, die den Leichnam nach oben zieht. Das dauert. Und es ergreift mich.

Nachlass – Pièces sans personnes im Martin Gropius Bau in Berlin ist noch bis zum 30. Juli 2017 zu sehen.

Die Installationen von Bill Viola werden bis zum 10. September 2017 in den Deichtorhallen in Hamburg gezeigt.

Passend hier im Biografiegespräch:

Verlassenschaften

Altern

5 Dinge

Wir müssen Abschied nehmen

Dieser Mensch war ich