Heute möchte ich ein interessantes Projekt zur Sammlung und Erhaltung von Zeitzeugenberichten vorstellen, das „Gedächtnis der Nation“.
Der im Jahr 2006 von Prof. Dr. Guido Knopp und Hans-Ulrich Jörges gegründete gemeinnützige Verein „Unsere Geschichte. Das Gedächtnis der Nation“ hat zum Ziel, Erinnerungen von Zeitzeugen filmisch festzuhalten und künftigen Generationen verfügbar zu machen. Bereits 1998, also lange vor der Vereinsgründung, tourte der „ZDF-Jahrhundertbus“ als rollendes Aufnahmestudio durch Deutschland, um möglichst viele Zeitzeugnisse für Fernseh-Dokumentationen zu sammeln.
Der Erfolg dieser Idee, nämlich 6000 Interviews bis dahin, ermutigte die Initiatoren, das Projekt auszubauen und weitere Touren mit dem Jahrhundertbus zu unternehmen. Aktuell ist er unterwegs von Mainz nach Friedland über Hameln zurück nach Mainz.
Neben der eigenen Sammlung der Interviews möchte der Verein unter anderem auch das Interesse der jüngeren Generation an der deutschen Geschichte wecken. Dazu hat „Gedächtnis der Nation“ einen Youtube-Mitmachkanal ins Leben gerufen, in dem (nicht nur) junge Leute animiert werden, ihre Großeltern oder Mitmenschen zu zeitgeschichtlichen Ereignissen zu interviewen und diese Interviews anschließend in Youtube zur Verfügung zu stellen.
Ich finde dieses Projekt sehr unterstützenswert, denn mit unseren Erlebnissen tragen auch wir – jeder einzelne mit seiner ganz persönlichen Geschichte – zur Zeitgeschichte bei.
Der Versuch, mit dem Youtube-Kanal Jung und Alt ins Gespräch zu bringen, gefällt mir dabei besonders gut.

Links:
Gedächtnis der Nation:
http://www.gedaechtnis-der-nation.de/

Zeitzeugenvideos:
http://www.gedaechtnis-der-nation.de/erleben

Anleitung für youtube-Mitmachkanal:
http://www.youtube.com/unseregeschichte

Katja, kennst Du solche Vereine oder Initiativen, bei denen Menschen ermutigt werden, von ihrer Geschichte oder aber vielleicht auch über ihr Leben im Allgemeinen, ihre Wünsche, Träume etc. zu berichten?

1 Kommentar

  1. katja

    Liebe Grit,

    gerade im Moment hängen in Berlin überall Plakate die mich dazu auffordern, meine Geschichte zu erzählen. Deshalb wurde ich neugierig und machte die angegebene Seite http://www.meininterview.de auf, wo lauter freundliche Menschen berichten, was sie für Ideen, Zukunftswünsche und Pläne hegen. Die Seite wird von millionways betrieben, einem Projekt, das schlummernde oder erwachende Talente miteinander verknüpfen will: „Lebe was du leben willst“.
    Eine andere Interviewsammlung hat der amerikanische Regisseur David Lynch zusammengestellt, dessen Crew 2011 kreuz und quer durch Deutschland gefahren ist und 50 per Zufall ausgewählte Personen interviewt hat. In seinem http://www.interviewproject.de erzählen die Menschen ohne ein bestimmtes Motiv aus ihrem Leben, was sie bewegt. Interessante, konzentrierte Interviews.
    Dann kenne ich noch http://www.einestages.de , eine riesig große Seite, hinter der „der Spiegel“ steht, der es eine „Datenbank der Erinnerung“ nennt. Hier lässt sich in einer Suchmaske nach Fotos und Videos zu allen möglichen Themen und Zeitzeugenberichten suchen.
    Für uns Biographen ist das bestimmt eine gute Quelle. Auf „einestages“ hingewiesen wurden Du und ich ja bei unserem letzten Mitgliedertreffen im Biographiezentrum, http://www.biographiezentrum.de , das am Wochenende vom 6./7. April stattfand. Für mich waren das übrigens wie immer zwei sehr inspirierende Tage!
    Bestimmt gibt es im Netz noch etliche solcher Seiten. Gerne können Sie, liebe Leser, uns davon berichten!