Corona verändert gerade drastisch unser Leben. Wir bleiben zuhause. Für manche bedeutet das weitaus mehr Auslastung, weil sie Arbeit, Haushalt und Kinder, die den ganzen Tag in der Wohnung sind, jonglieren müssen.

Es gibt aber auch Menschen, die jetzt weniger zu tun haben, weil alle Aktivitäten abgesagt sind und man niemanden treffen kann. Sie vielleicht, die Sie diese Zeilen gerade lesen? Vielleicht ist jetzt die Zeit gekommen, endlich einmal mit dem anzufangen, mit dem man sich schon immer mal beschäftigen wollte: Die Autobiografie, das eigene Leben aufzuschreiben.

Was eigentlich so einfach ist,

ist doch nicht so einfach: Sich an den Computer zu setzen und einfach loszulegen. Corona hin oder her.

Vielleicht können wir als Biografinnen Sie anstupsen? Ich habe meine Kolleginnen gefragt, welches Biografie-Buch sie Ihnen am meisten empfehlen und warum. Zusätzlich gibt es noch einen Tipp dafür, wie man es dann schafft, wirklich loszulegen mit der Autobiografie.

Die kleine Reihe „Buchtipps von Biografinnen“ wird fortgesetzt von meiner Kollegin Michaela Frölich, die bundesweit, aber vor allem im Frankfurter Raum arbeitet. Sie ist eine der beiden Herausgeberinnen unseres Ratgeberbuches Wege zur Biografie, das im Verlag des Biographiezentrums herausgekommen ist.

Welches Buch empfiehlst Du jemandem, der oder die sich daran macht, das eigene Leben aufzuschreiben?

Einen lebendigen Einstieg ins autobiografische Schreiben ermöglicht Judith Barrington mit ihrem Buch Erinnerungen und Autobiografie schreiben.

Und warum findest Du dieses Buch hilfreich?

Weil es eine gute Mischung aus einführenden Worten, Tipps, Erklärungen und Literaturbeispielen enthält. Darüber hinaus zeigt es unterschiedliche Zugänge zum Erinnern und Schreiben auf: ob Innen- oder Außenwelten, der Umgang mit Fakten oder Mythen, Formen und Zeiten, Fragen des Persönlichkeitsrechts… Am Ende jeden Kapitels schließt sich ein Übungsteil mit Fragen an, so dass der Leser gleich im Anschluss losschreiben kann.

Judith Barrington lehrte viele Jahre Kreatives Schreiben und hat viele Auszeichnungen für die Veröffentlichungen ihrer eigenen Lebensgeschichten erhalten.

Michaela, hast Du noch einen Tipp für Menschen, die sich ans Schreiben ihrer eigenen Lebensgeschichte machen?

Ja, sich neugierig und freudvoll immer wieder feste Zeiten im Alltag zu reservieren, um sich an das eigene Leben zu erinnern und darüber zu schreiben. Wer sich regelmäßig mit seinen Erinnerungen beschäftigt, kommt leichter ins Schreiben. Über das eigene Leben zu schreiben ist ein vielschichtiger Prozess und manch eine Schreibzeit führt den Schreibenden zu Erinnerungen, die längst vergessen geglaubt waren. Es ist ein spannendes Unterfangen, sich im Rückblick mit der eigenen Lebensgeschichte zu beschäftigen, die wichtigsten Erlebnisse auszuwählen und dabei seinen Weg nachzuzeichnen, wie man zudem wurde, der man werden wollte und geworden ist.

Über die Biografin Michaela Frölich:

Michaela Frölich ist Publizistin und lebt in Frankfurt am Main. Als Autorin verfasst sie Biografien und Ratgeberbücher. Sie hat bereits vielen Menschen als Dozentin in der Erwachsenenbildung und der Seniorenarbeit einen Einstieg ins autobiografische Schreiben ermöglicht. Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit ist, den Blick auch darauf zu lenken, was im Leben getragen hat, schwierige Situationen zu meistern.

www.schreibatelier-froelich.de

Eine Einführung in die „Biografiearbeit mit Glaubensschätzen“ findet sich im gleichnamigen Buch von Michaela Frölich

Judith Barrington: Erinnerungen und Autobiografie schreiben 14,90 EUR

Passend dazu: Lesung zu unserem Buch Wege zur Biografie