Den Fehler aus der Überschrift haben Sie bestimmt sofort entdeckt. Wie aber sieht es aus mit Fehlern, die sich teuflisch gut in Ihren Sätzen verstecken und denen es wieder und wieder gelingt, beim Korrekturlesen zu entwischen?

Ich habe 8 Tipps für Sie zusammengefasst, die Ihnen zu Texten in perfekter Rechtschreibung verhelfen.

1.Tipp

Das ist für mich persönlich der wichtigste Tipp: Lesen Sie sich Ihren Text laut vor, auch wenn Sie sich dabei etwas merkwürdig vorkommen. Dabei fallen Ihnen Rechtschreibfehler viel leichter auf, als wenn Sie nur in Gedanken lesen, denn Sie konzentrieren sich besser. Weiteres Plus: Wenn Sie laut lesen, stolpern Sie leicht über holprig formulierte Stellen und können diese auch gleich mit ausbessern.

2. Tipp

Drucken Sie sich Ihren Text aus. Zeilen auf Papier lassen sich viel besser lesen als auf dem Computerbildschirm. Außerdem sollte der Zeilenabstand mindestens anderthalbzeilig sein

3.Tipp

Lesen Sie „themenorientiert“: Achten Sie beim ersten Durchgang auf Groß- und Kleinschreibung, beim zweiten Durchgang auf die richtige Buchstabierung und beim dritten auf die korrekte Verteilung der Kommas im Text. So fällt Ihnen mehr auf, als wenn Sie sich auf alles gleichzeitig konzentrieren müssen.

4. Tipp

„Verfremden“ Sie Ihren Text. Bedeutet: Drucken Sie ihn in einer anderen Schriftart aus oder in einer anderen Farbe. So kommt Ihnen Ihr Werk nicht so fürchterlich wohlbekannt vor und Sie prüfen es aufmerksamer.

5. Tipp

Pause. Machen Sie mal eine Pause beim Korrekturlesen. Die Konzentration beim Lesen von Bekanntem verfliegt ganz schnell, Sie erleben selbst manchmal, dass Sie gedanklich bei der Einkaufsliste sind, während Sie doch eigentlich das Komma an die richtige Stelle setzen sollen. Da ist es besser, sich eine kurze Kaffeepause zu gönnen. Oder ein paar Kniebeugen.

6. Tipp

Lassen Sie Ihren Text ein, zwei Tage ruhen. Und dann wieder mit frischem Geist ans Korrekturlesen. Dann haben Sie ein wenig Abstand genommen und lesen das Geschriebene mit neuen Augen.

7. Tipp

Vier Augen finden mehr. Wirklich wichtige Texte sollte auf jeden Fall eine zweite Person auf Fehler hin prüfen (tja – gibt es weniger wichtige Texte? Irgendwie schon. Das Bologneserezept für das selbstgestaltete Kochbuch für die Freundin ist am Ende doch nicht ganz so relevant wie der Text für ein Buch, das kurz vor der Veröffentlichung steht)

8. Tipp

Das ist der Rat für wirklich wichtige oder wirklich kurze Texte oder falls Sie mal gaaaanz viel Zeit haben: Lesen Sie Ihren Text rückwärts. So löst sich jedes Wort aus seinem Satzzusammenhang, steht ganz allein da und wird von uns umso genauer geprüft.

 

Meinen Sie, ich hätte alle meine Ratschläge selbst beherzigt? Dann schauen Sie doch mal, ob Sie hier noch einen Fehler finden!

 

 

2 Kommentare

  1. Martin Zellerhoff

    Danke für die guten Tipps, habe ich mir sofort ausgedruckt.

  2. Ulli Kammigan

    Hier einmal eine Anregung zur Diskussion zum Thema »Lektorat«
    Deine Tipps, Katja, zum Fehlerteufel sind zweifellos hervorragend. Wobei ich allerdings beim Erproben Deines Tipps 8 kurz davor war, die Leute mit den weißen Kitteln und der Jacke mit den überlangen Ärmeln zu rufen. Ich habe das nicht durchgehalten ohne den Verstand zu verlieren.
    Wenn man aber sein Werk veröffentlichen will, also über den Kreis von Verwandten und Freunden hinaus, dann, so meine ich, sollte man es unbedingt vorher lektorieren lassen. Das ist zwar nicht ganz billig, es sei denn man findet einen Verlag, der das übernimmt. Aber als Selfpublisher kommt man da nicht herum, es sei denn man ist das Schreibgenie, auf das die Welt seit Jahren gewartet hat. In sozialen Medien wie Facebook u.a. tummeln sich natürlich jede Menge Schreibgenies, die haufenweise Fehler im Text und grottenschlechten Stil damit rechtfertigen, dass es ihre individuelle und einmalige Art zu schreiben sei, die jeder Lektor oder jede Lektorin nur zerstören würde.